Der Palast,
den wir zuerst erobern
und dann würdig
zu bewohnen haben,
ist der Kopf des Menschen,
unser Kopf.
Joseph Beuys, 1985
Werner A. Krebber | Gelsenkirchen
Foto- und Text-Blogger | Säkularer Seelsorger | Zuhörer – ein privater Blog
Wer vermag zu erklären,
wofür der Mensch sich so plagt,
eine Behausung zu schaffen,
wenn sie doch letztlich vergänglich ist,
und wie diese ihm solch eine Beglückung sein kann?
Dabei scheint es,
als ob Herr und Haus darüber stritten,
wer von beiden wohl zuerst vergehe.
Kamo no Chomei (1153–1216) in: Hojoki / Aufzeichnungen aus meiner Hütte
Zuerst erblüht im Westlichen Paradies,
Hat uns der Lotus seit jeher entzückt.
Seine weißen Blüten sind bedeckt mit Tau,
Seine jadegrünen Blätter dehnen sich über den Teich,
Und der Wind ist erfüllt von seinem reinen Duft.
Kühl und majestätisch
Erhebt er sich aus dem trüben Wasser.
Die Sonne versinkt hinter den Bergen,
Doch ich bleibe noch im Dunkel hier,
Viel zu verzaubert, um schon zu gehen.
Ryokan (1758 – 1831)