Jeden Tag einen neuen Anfang

Foto: (c) wak

Von einem Mönch
in der Wüste Ägyptens
erzählte ein anderer:

„Er machte
jeden Tag
einen neuen Anfang“.

Apophthegmata Patrum – Weisung der Väter. Übersetzung Bonifaz Miller. Trier 1986 (AP 659)

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Schreiten am Rande des Abgrunds

Holzschnitt: HAP Grieshaber / Foto: (c) wak

Als leere Engel, Geschöpfe ohne Schöpfer, Medien ohne Nachricht schreiten wir am Rande des Abgrunds einher. Unser Weg, der ebenso gut gestern oder Jahre zuvor hätte enden können, ist nicht das Ziel und weiß nichts von der Notwendigkeit, außer der seiner Kontingenz. Ein Irrweg trägt uns auf den Pfaden des Identischen vom Selben zum Selben: wohin wir auch gehen, wir schleppen in uns die Wüste, in die wir uns zurückgezogen haben.

Tiqqun in Theorie vom Bloom, Zürich 2003, S. 23

Weisheiten aus der Wüste und Doing Nothing – Einladung zum Mystik-Sonntag am 2. Juni 2019

Foto: © wak

In die Wüste begaben sich im 3. und 4. Jahrhundert unserer Zeit Frauen und Männer des noch jungen Christentums. In Ägypten, Syrien und Palästina ließen sie ihre gesellschaftlichen oder familären Verpflichtungen hinter sich und suchten Zuflucht im radikalen, asketischen Alleinsein mit Gott. Sie wandten sich unter anderem von einer Form von Christentum ab, die mit der Konstantinischen Wende (nach 315 n.Chr.) eine allzu enge Verbindung mit dem Staat eingegangen war und Hierarchie und Ämtern den Vorrang gab.

Die Wüstenmütter und -väter setzten sich in der selbst gewählten Einsamkeit ganz der eigenen Gefühls- und Gedankenwelt aus und erwarben in Erfahrungen einen reichen Schatz voll spiritueller Tiefe. Sie entwickelten kein theoretisches Konzept, folgten keiner spirituellen Anleitung oder ritualisierten Gebeten, sondern gaben durch ihr konkretes, mutiges Beispiel, spirituelle Anregungen und Weisungen. Eine ganze Reihe kurz gefasster Weisheiten von Wüstenvätern und Wüstenmüttern, die fast Koans aus dem Zen ähneln, sind in den Sammlungen „Apophthegmata Patrum“und „Meterikon“ überliefert. Sie haben in Herzensruhe und innerem Kampf, die kritischen Fragen des Lebens durchlitten und Antworten gefunden, die auch Ausdruck ihrer strahlenden Einfachheit, Milde und Barmherzigkeit sind. Auch heutige Eremiten weisen noch auf die orientierende Hilfe dieser Aussprüche hin.

Am 2. Juni wollen wir versuchen zu erspüren, welche Kraft die Worte dieser Frauen und Männer in den Wüste der Städte unserer Zeit haben und sie darauf abklopfen, wie aktuell sie auch heute noch für uns sind.
Für diejenigen, die sich nur für die Praxis des Nichts Tuns interessieren, bietet sich an, erst zum Praxisteil um 12:30 dazu zu kommen, wenngleich die Schätze der Wüstenväter auch im Doing Nothing relevant sind.

 

Organisatorisches:

Damit wir besser planen können, bitten wir um frühzeitige Anmeldung bei

Rani Kaluza: Tel: 0221 2406997/ eMail: weissefeder@netcologne.de.

Vielen Dank!

Wir treffen uns an jedem ersten Sonntag im Monat im Kölner Stadtteil Sülz. An diesen Sonntagen wird für beides Zeit sein – für stilles kontemplatives Sitzen und für das Studieren mystischer Texte & Themen sowie den gemeinsamen Austausch.

Der private Kurs ist auf 12 Teilnehmer beschränkt. Kostenbeitrag für den ganzen Tag: 15,– Euro (+ ein freiwilliger Obolus für den Mittagstisch). / Kostenbeitrag nur für den Nachmittag: 10,– Euro.

Wir freuen uns auf Euer / Ihr Kommen:

Rani und Werner

Informationen auch hier: https://www.facebook.com/events/2303888179824970/

Naz – der Junge mit dem Koffer

In diesen Tagen musste ich wieder daran denken. „Naz – Der Junge mit dem Koffer“. Es ist die Geschichte einer Reise, die nach dem Buch “Der Junge mit dem Koffer” von Mike Kenny in Szene gesetzt wurde.

Die Geschichte geht so: Naz muss seine Heimat im Nordosten Afrikas verlassen, denn das Land trocknet aus und Mensch und Vieh können nicht mehr überleben. Während seiner Flucht durch Wüste, über Gebirge und Meere bis nach Westeuropa begegnet er anderen Leidensgefährten.
Neben Gefahren und Abenteuern sind es , Krieg, Ausbeutung, Feindschaft und unverhoffte Rettung, denen er begegnet. Vor allem die Erinnerung an sein Zuhause und die Geschichten, die sein Vater ihm einst erzählt hat, geben dem Jungen immer wieder Mut, damit er weiter macht.

Im Gelsenkirchener Consol-Theater waren es 2011 dreizehn Seniorinnen und Senioren, die zum Teil selbst Migrationserfahrungen mitbringen, die diese Geschichte erzählt und eindrucksvoll gespielt haben.

Wie aktuell!

Naz – der Junge mit dem Koffer

Die Geschichte einer Reise, die nach dem Buch „Der Junge mit dem Koffer“ von Mike Kenny in Szene gesetzt wurde, erzählt das Gelsenkirchener Consol-Theater.

Naz muss seine Heimat im Nordosten Afrikas verlassen, denn das Land trocknet aus und Mensch und Vieh können nicht mehr überleben. Während seiner Flucht durch Wüste, über Gebirge und Meere bis nach Westeuropa begegnet er anderen Leidensgefährten. Neben Gefahren und Abenteuern sind es , Krieg, Ausbeutung, Feindschaft und unverhoffte Rettung, denen er begegnet. Vor allem die Erinnerung an sein Zuhause und die Geschichten, die sein Vater ihm einst erzählt hat, geben dem Jungen immer wieder Mut, damit er weiter macht.

13 Seniorinnen und Senioren, die zum Teil selbst Migrationserfahrungen mitbringen, erzählen und spielen die Geschichte von Naz  in einer ganz nahen Bühnensituation für einen kleinen, auserlesenen Zuschauerkreis.

http://www.consoltheater.de/index.php?id=450&tx_ttnews[tt_news]=716&tx_ttnews[backPid]=456&cHash=f4680501ea