Was ist also die Zeit? Wenn mich niemand darüber fragt, so weiß ich es; wenn ich es aber jemandem auf seine Frage erklären möchte, so weiß ich es nicht.
Als leere Engel, Geschöpfe ohne Schöpfer, Medien ohne Nachricht schreiten wir am Rande des Abgrunds einher. Unser Weg, der ebenso gut gestern oder Jahre zuvor hätte enden können, ist nicht das Ziel und weiß nichts von der Notwendigkeit, außer der seiner Kontingenz. Ein Irrweg trägt uns auf den Pfaden des Identischen vom Selben zum Selben: wohin wir auch gehen, wir schleppen in uns die Wüste, in die wir uns zurückgezogen haben.
Auf dem Weg zur Wahrheit macht der Mensch zwei Schritte vorwärts und einen rückwärts. Die Leiden, die Sünden, die Langeweile des Lebens werfen ihn zurück, aber der Durst nach Wahrheit und der feste Wille treiben ihn vorwärts, immer vorwärts. Und wer weiß? Vielleicht erreicht er einmal die ganze Wahrheit.
Anton Tschechow (1860 – 1904) in: Das Duell / Ein Zweikampf, 1891
Zuerst erblüht im Westlichen Paradies,
Hat uns der Lotus seit jeher entzückt.
Seine weißen Blüten sind bedeckt mit Tau,
Seine jadegrünen Blätter dehnen sich über den Teich,
Und der Wind ist erfüllt von seinem reinen Duft.
Kühl und majestätisch
Erhebt er sich aus dem trüben Wasser.
Die Sonne versinkt hinter den Bergen,
Doch ich bleibe noch im Dunkel hier,
Viel zu verzaubert, um schon zu gehen.