Und wieder ist Pfingsten

Foto: (c) wak

Und wieder wird es Pfingsten! und ein Blühen,
Ein lenzerwachtes Jubeln drängt zum Licht.
Trotz Kampf und Not, trotz Gegenwartsermüdung
Will neues Hoffen gläubig sonnwärts ziehn.
Der Geist des Lebens strömt in Werdeschauern
Aus Urlichts glanzumstrahlter Schöpferkraft
Durch alle Himmel, alle Sternenbahnen, –
Was in Erstarrung, was in Trümmern liegt,
Erbebt im Innersten . . . Und eine Ahnung
Von neuer Tage frohem Werdeglück
Erfüllt der Menschheit kummervolle Herzen.
Der Geist der Wahrheit regt die starken Schwingen:
Welt-Pfingsten kündet uns sein heil’ges Nahn
Im Sonnenaufgang dieser Frühlingsfeier.

Maria Wollwerth-Rostock

Zuerst erschienen in: Magnum Opus, Zeitschrift für Psychosynthese, Heft 5, Mai 1926, S. 160, Magnum Opus-Verlag, Freiburg in Baden

XIV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang Sommer 2023

Die Ausstellungen des Jacob-Böhme-Bundes im Jahr 1923 | HEFT 40 | Mai 2023

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-7-6

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIV

Das Tragen von Waffen ist den Christen nicht erlaubt

Holzschnitt Otto Pankok: Christus zerbricht das Gewehr / Bild: Archiv

Das Tragen von Waffen
ist den Christen nicht erlaubt,
denn ihre Waffe
ist allein die Wahrheit.

Lactantius (240 – 320)

Mehr hier: https://www.tolstoi-friedensbibliothek.de/2023/01/24/die-haltung-der-fruehen-christen-zum-krieg/

Siehe auch hier: https://www.tolstoi-friedensbibliothek.de/

Erkenne die Wahrheit in dir

Schopenhauer-Foto von Johann Schäfer (1855) / wikimedia

Erkenne die Wahrheit in Dir, erkenne Dich selbst in der Wahrheit: und siehe! im selben Augenblick wirst du die lange vergebens gesuchte, sehnsüchtig geträumte Heimath genau im Ganzen und in jedem Einzelnen zu deiner Verwunderung erkennen in dem Ort, der dich gerade dann umgiebt: dort berührt der Himmel die Erde.

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860) in: Neue Paralipomena, Kapitel 21

Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten

Mark Aurel / Büste in der Münchener Glyptothek / wikimedia ~ gemeinfrei

Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, sowie es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.

Mark Aurel (121 – 180) in: Selbstbetrachtungen. Siebentes Buch, Nr. 9

Der mystische Ausdruck

(c) wak

Der mystische Ausdruck ist ein Gedankenreiz mehr.
Alle Wahrheit ist uralt.
Der Reiz der Neuheit
liegt nur in den Variationen des Ausdrucks.
Je kontrastierender die Erscheinung,
desto größer die Freude des Wiedererkennens.

Novalis / Friedrich von Hardenberg (1777-1801) in: Glauben und Liebe. Fragmente. (1798)