Wieviel Unheil
widerfährt uns deshalb,
weil wir zu träge sind,
unsere Seele
durch das Wort der Wahrheit
erleuchten zu lassen.
Aus den „Aufrichtigen Erzählungen eines russischen Pilgers“
Werner A. Krebber | Gelsenkirchen
Foto- und Text-Blogger | Säkularer Seelsorger | Zuhörer – ein privater Blog
Erkenne die Wahrheit in Dir, erkenne Dich selbst in der Wahrheit: und siehe! im selben Augenblick wirst du die lange vergebens gesuchte, sehnsüchtig geträumte Heimath genau im Ganzen und in jedem Einzelnen zu deiner Verwunderung erkennen in dem Ort, der dich gerade dann umgiebt: dort berührt der Himmel die Erde.
Arthur Schopenhauer (1788 – 1860) in: Neue Paralipomena, Kapitel 21
Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, sowie es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.
Mark Aurel (121 – 180) in: Selbstbetrachtungen. Siebentes Buch, Nr. 9
Der mystische Ausdruck ist ein Gedankenreiz mehr.
Alle Wahrheit ist uralt.
Der Reiz der Neuheit
liegt nur in den Variationen des Ausdrucks.
Je kontrastierender die Erscheinung,
desto größer die Freude des Wiedererkennens.
Novalis / Friedrich von Hardenberg (1777-1801) in: Glauben und Liebe. Fragmente. (1798)
Die Erkenntnis der Wahrheit ist ein
den Schreibern und Lesern
gemeinsamer Vorgang.
Bertolt Brecht (1898 – 1956)
Ein Meister sagte: Bevor einer Zen studiert,
sind ihm Berge Berge und Gewässer Gewässer.
Wenn er aber eine Einsicht in die Wahrheit des Zen bekommt
durch die von einem guten Meister erteilte Belehrung,
dann sind ihm Berge nicht mehr Berge
und Gewässer keine Gewässer.
Aber nachmals, wenn er wirklich zum Orte der Ruhe gelangt ist,
so sind ihm Berge wieder Berge und Gewässer sind Gewässer.
Qingyuan weixin / Seigen Ishin (9. Jahrhundert)
Aus der dreißigbändigen Zen-Sammlung Ching-te ch’uan-teng-lu/ Aufzeichnungen von der Übertragung der Lampe (1004 u.Z.)
Eine Quelle des Zen-Textes:
Daisetz Teitaro Suzuki: Essays in Zen Buddhism, First Series, London 1927, S. 12; hier nach Suzuki: Die Große Befreiung, 3. Aufl., Konstanz 1947, S. 14. (Die längere Version wird von C.G. Jung im Geleitwort der deutschsprachigen Ausgabe „Die große Befreiung – Einführung in den Zen-Buddhismus“ zitiert )
Eine andere Quelle:
Alan W. Watts, The Way of Zen (New York: Pantheon Books, 1951), p. 126 (kürzere Version)
Donovan (Donovan Phillips Leitch ~ *1946) – There is a Mountain
https://www.youtube.com/watch?v=XcMM5-zBCEc
Der Text von Donovans Song ist hier zu lesen: https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=donovan+there+is+a+mountain+lyrics
Mehr zur Geschichte des Songs und seinen Quellen hier: https://en.wikipedia.org/wiki/There_Is_a_Mountain
Der Beitrag erschien zuerst bei https://mystikaktuell.wordpress.com/