Die Wirklichkeit des Selbst beachten

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Wenn man der Wirklichkeit des Selbst tägliche Beachtung schenkt, so ist es, als ob man auf zwei Ebenen leben müsste, indem man zwar wie zuvor seine Aufmerksamkeit den Aussenweltsaufgaben widmet, zugleich aber auf alle Winke und Zeichen in Träumen und Ereignissen achtet, durch die das Selbst seine Absicht und die Richtung, wohin der Lebensstrom tendiert, kundtut. Alte chinesische Texte, die diese Art von Einstellung schildern, benützen das Bild einer Katze, die vor einem Mauseloch wartet. Die Aufmerksamkeit, so heisst es, soll nicht zu gespannt und nicht zu lau sein.

C.G. Jung (1875 – 1961) in: Der Mensch und seine Symbole. Kapitel: Beziehung zum Selbst, Solothurn / Düsseldorf, 1968, S. 212

Das Buch: vornehmster Vermittler dichterischen Gutes

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Im gedruckten Buch allein lebt das, was der Dichter an Einsichten, Träumen oder seelischen Erschütterungen zu geben hat. Das Buch, dessen Inhalt nicht verklingt in einer flüchtigen Stunde, das Buch, das, wie es der Dichter hofft, möglichst vielen Menschen Begleiter, Wegbereiter, Freund und köstlichster Besitz sein sollte, das Buch allein muss der vornehmlichste Vermittler der dichterischen Gutes bleiben. Mit dem Buch ist der Menschheit so etwas wie ein geistiges Grammophon geschenkt worden, aus dem sie die Stimmen ihrer Dichter, selbst ihrer längst verstorbenen, unverfälscht vernehmen und in sich eindringen lassen können.

„Der Dichter und seine Zeit“ von Hermann Stehr im Jahr 1929. Erschienen in: Vom Geheimnis des Jenseits im Diesseits, Brentano Verlag, Stuttgart, 1960

Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER
CI. JAHRGANG HERBST 2020
3. Quartalsausgabe August, September, Oktober, gebunden
ISBN.Nr. 978 -3-948594-03-9

HEFT 9 |  Oktober 2020

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Hochachtung für die Schöpfung

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Mitgefühl ist eine spirituelle Kraft, ein Lebensstil, eine Umgangsform. Es ist die Art, wie wir mit allem im Leben umgehen, mit uns selbst, mit unserem Körper, mit unseren Vorstellungen und Träumen, mit unseren Nachbarn, und auch mit unseren Feinden. Einfühlungsvermögen ist eine Geisteshaltung, aus der Hochachtung für die Schöpfung spricht. Durch sie betrachtet man jedes Geschöpf als heilig und göttlich, denn das ist es auch.

Matthew Fox (*1940)