
Wenn man der Wirklichkeit des Selbst tägliche Beachtung schenkt, so ist es, als ob man auf zwei Ebenen leben müsste, indem man zwar wie zuvor seine Aufmerksamkeit den Aussenweltsaufgaben widmet, zugleich aber auf alle Winke und Zeichen in Träumen und Ereignissen achtet, durch die das Selbst seine Absicht und die Richtung, wohin der Lebensstrom tendiert, kundtut. Alte chinesische Texte, die diese Art von Einstellung schildern, benützen das Bild einer Katze, die vor einem Mauseloch wartet. Die Aufmerksamkeit, so heisst es, soll nicht zu gespannt und nicht zu lau sein.
C.G. Jung (1875 – 1961) in: Der Mensch und seine Symbole. Kapitel: Beziehung zum Selbst, Solothurn / Düsseldorf, 1968, S. 212