Wollen,
was gewollt wird.
Wagen,
frei zu sein.
Schweigen,
wo Worte versagen.
Verstehen,
um zu lieben.
Frederic Lionel (1908 – 1999)
Werner A. Krebber | Gelsenkirchen
Foto- und Text-Blogger | Säkularer Seelsorger | Zuhörer – ein privater Blog
Was sagt Meister Ekkehart anders als:
zerbrich alle Sprache
und damit alle Begriffe und Dinge:
der Rest ist Schweigen.
Dies Schweigen aber ist — Gott.
Christian Morgenstern / 1907
Mehr spirituelle Impulse täglich hier: https://mystikaktuell.wordpress.com/
…
Todtnauberg, 25. Juli 1967. Am Morgen war man zu Heideggers Hütte aufgebrochen, seit mehr als 40 Jahren sein Rückzugsort in der Einsamkeit des Schwarzwaldes. Drei kleine Räume, entworfen hatte das Ganze seine Frau Elfride. Auf der Fahrt dorthin, so berichtete es später ein Zeuge, habe lange Zeit „drückendes Schweigen“ geherrscht. Celan dachte nach: „Wo und wann soll er Heidegger fragen? Und was genau?“ Nach nicht einmal einer halben Stunde bricht man von der Hütte bereits wieder auf. Zeit für ein wirkliches Gespräch gab es nicht. Von Heidegger um einen Eintrag ins Hüttenbuch gebeten, findet Celan eine vieldeutige Formulierung, die Eingang in sein am 1. August 1967 geschriebenes und im Januar 1968 an Heidegger übersandtes Gedicht „Todtnauberg“ finden wird: „Ins Hüttenbuch, mit dem Blick auf den Brunnenstern, mit einer Hoffnung auf ein kommendes Wort im Herzen“.
…
Mathias Iven (* 1960) in: Paul Celan – Briefe und Begegnungen. Der ganze Beitrag ist hier nachzulesen: https://das-blaettchen.de/2020/04/paul-celan-%E2%80%93-briefe-und-begegnungen-52102.html
Mehr zu dem Gedicht „Todtnauberg“ und Hintergründe dazu hier: http://www.planetlyrik.de/roland-bothner-zu-paul-celans-gedicht-todtnauberg/2017/01/
Wollen,
was gewollt wird.
Wagen,
frei zu sein.
Schweigen,
wo Worte versagen.
Verstehen,
um zu lieben.
Frédéric Lionel (1908 – 1999)
Mehr zu ihm, findet sich in diesem Nachruf von Günter Stock: http://www.sinnvolle-entwicklung.homepage.t-online.de/nachr_fl.htm
… unsere Zusammenarbeit beim Drehen geschah oft viele Stunden lang schweigend. In diesem Schweigen liegt ein Wissen um etwas Gemeinsames, das uns verbindet, um eine Haltung, eine stillschweigende Übereinkunft, einen synchronen Herzschlag, auf den wir uns einlassen in einem geheimen Bündnis, das geheimnisvoller ist, als wir es denken können. So entfaltet sich auch das Schweigen in den Filmen vorangetrieben von einem Herzschlag, der im Einklang verbunden ist mit dem Schweigen einer Welt, die weiss, dass nichts geschieht als das Vergehen der Zeit und das Ringen der Menschen, diesem Vergehen etwas entgegen zu setzen, um in dieser verrinnenden Zeit nicht unterzugehen.
Fred Kelemen (*1964) in seinem Beitrag „Im dunklen Spiegel – Von Irrlichtern und Bildern“. Er erschien in dem Buch „Texte zum Geistigen im Film“ der „Organisation zur Umwandlung des Kinos / Sector 16, 2017, S. 61ff.
http://www.organisationzurumwandlungdeskinos.de/index.php?page=texte-zum-geistigen-im-film
Wenn sich das Laub auf Ebnen weit verloren,
So fällt das Weiß herunter auf die Tale,
Doch glänzend ist der Tag vom hohen Sonnenstrahle,
Es glänzt das Fest den Städten aus den Toren.
Es ist die Ruhe der Natur, des Feldes Schweigen
Ist wie des Menschen Geistigkeit, und höher zeigen
Die Unterschiede sich, daß sich zu hohem Bilde
Sich zeiget die Natur, statt mit des Frühlings Milde.
Friedrich Hölderlin (1770-1843) in: Sämtliche Gedichte, 1806-1843