Unsere Menschlichkeit in einer höheren Ordnung wiederfinden

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Das, was wir an jenen Dichtern als zeitlos empfinden, ihr Mitteninnestehen im Leben, ist das Gefühl, dass uns in ihrer Dichtung, in der wie in der Herzkammer ein volles Leben schlägt, das Gefäß dargebracht ist, darin wir unsere aus Beseligungen und Kümmernissen, aus Süchten und Wunschlosigkeiten seltsam zusammengefügte Menschlichkeit in einer höheren Ordnung wiederfinden, so daß wir nur daraus zu schöpfen brauchen, um uns des rechten Weges im Dasein, also in der Zeitlichkeit, bewußt zu werden.

„Der Dichter und seine Zeit“ von Hermann Stehr im Jahr 1929. Erschienen in: Vom Geheimnis des Jenseits im Diesseits, Brentano Verlag, Stuttgart, 1960

Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER
CI. JAHRGANG HERBST 2020
3. Quartalsausgabe August, September, Oktober, gebunden
ISBN.Nr. 978 -3-948594-03-9

HEFT 9 |  Oktober 2020

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

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Mystikos – ein Versuch

Gottes Natur
sein Wesen
und seine Gottheit
hängt daran,
dass er in der Seele
wirken muss.
Meister Eckhart, Von unsagbaren Dingen

 

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mystikos:
verborgen und geheimnisvoll
und auch
undurchschaubar und unerklärbar.

Sich
und sein Selbst
verschließen.
Nicht nur die Augen.

myein ist mein ganzes Herz.

Hinein
in den Hortus Conclusus
in den verschlossenen Garten.
Leben lernen
aus der Quelle schöpfen
um den Brunnen überfliessen zu lassen.

Und dann:
Hinaus
mitten in diese Welt,
die sie braucht
die misericordia,
die Barmherzigkeit

die nicht gelingen kann
ohne zuvor
sich und sein Selbst
zu verschließen.

w.a.k.

Dieser Text ist zuerst hier erschienen: https://hannahbuchholz.wordpress.com/2015/01/08/mystikos-versuch-von-wak/