Tabus deutscher Presse vs. Informationsfreiheit

 

 

Cover des 1971 erschienenen Sammelbandes

Freie Meinungsbildung ist nur möglich, wenn die Tatsachen bekannt sind. Pressefreiheit muss heute als Grundrecht des Volkes auf vielfältige, möglichst umfassende Information interpretiert werden. Solange der Informationsanspruch des Volkes unerfüllt bleibt, ist es mit der Demokratie in unserem Lande nicht weit her. Das politische System wie es das Grundgesetz vorsieht, das System, das sich auf allgemeine gleiche Wahl gründet, ist nur der Form, aber nicht dem Inhalt nach demokratisch, wenn nicht alle Bürger wissen können, wie die Dinge liegen und worum es für sie bei der Wahl geht. Nur wer eine umfassende Vorstellung von der gesellschaftlichen Realität hat, ist imstande, die eigenen Interessen zur Geltung zu bringen.

Eckart Spoo: Wie sind die Tabus zu brechen? Über die Notwendigkeit struktureller Änderungen in der Presse. München 1971, S. 120 – 134, hier S. 130. Erschienen in dem Sammelband: Die Tabus der bundesdeutschen Presse, den Spoo herausgegeben hat.

Carl Sonnenscheins Berliner Babylon

„Babylon Berlin“, die aktuelle kleine Serie, zeigt unter anderem krass die sozialen, politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Verwerfungen am Ende der 20er Jahre um 1929.

Bei manchen der Bilder musste ich an Carl Sonnenschein denken, der von 1876 – 1929 lebte. Als Großstadtseelsorger in Berlin beeindruckte er Kurt Tucholsky ebenso wie Elke Lasker-Schüler, Theodor Eschenburg oder Heinrich Brüning.

„Seine pastorale Kreativität, seine soziale Sensibilität, seine Offenheit für die Kunst, seine Impulse für die Politik und seine offensive ‚Veröffentlichung‘ des Christentums erweisen ihn als Beispiel eines aufmerksamen Zeitgenossen und couragierten Kirchemannes…“ schrieb Prof. Dr. Michael Sievernich S.J. im Nachwort des von mir herausgegebenen Bandes „Den Menschen Recht verschaffen – Carl Sonnenschein – Person und Werk“, Würzburg 1996

 

Cover des von mir herausgegebenen Buches

„Wie konkret, wie ernst gemeint, wie notwendig und drängend dieses breit gestreute, zeit- und kraftraubende Engagement Sonnenscheins war, was er für jeden mitbrachte, der Not litt und Sorgen hatte, was er an Weltsicht und Klarheit einbrachte, zeigt sich wohl niergendwo deutlicher als in den Texten, die als „Notizen“ erschienen…“ habe ich in meinen biographischen Skizzen über ihn dort geschrieben. (w.a.k.)

 

Wer sich nicht mit Politik befasst…

Foto: © wak

 

Wer sich nicht mit Politik befasst,
hat die politische Parteinahme,
die er sich sparen möchte,
bereits vollzogen:
Er dient der herrschenden Partei.

Max Frisch (1911 – 1991) in: Tagebuch 1946 – 1949, Frankfurt a. M., Suhrkamp 1972,  S. 329

Der Sohn Gottes war kein Träumer

Der Sohn Gottes war kein Träumer. Ich bin, je älter ich werde, desto mehr überzeugt, dass seine Bergpredigt sehr viel nüchterner und praktischer und wahrhaftiger über diese Welt und uns Menschen Bescheid weiß als alle politischen und militärischen Programme.

Heinrich Albert (1915 – 1993)

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Felix Krebber zu Akzeptanz und Kommunikation (nicht nur) bei Infrastukturprojekten

Auf dem Blog heißt es:

>>Stromtrassen, Windkraftanlagen, Pipelines: Landauf landab regt sich Widerstand gegen Infrastrukturprojekte. Und nicht nur gegen sie. Kritisches Infragestellen des Handelns von wirtschaftlichen und politischen Akteuren ist heute Normalmodus der aufgeklärten Bürgergesellschaft. Für wirtschaftliche wie politische Organisationen bedeutet dies, das eigene Handeln und letztlich die eigene Existenz immer wieder aufs neue legitimieren zu müssen, um gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Hiervon sind sämtliche Akteure in der Gesellschaft betroffen, wie etwa Banken, die Kirchen, die Kulturszene, die Industrie und natürlich die Politik.
Auf Akzeptanzblogger.de möchte ich  wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis aufbereiten und die Fachdiskussionen der verschiedenen Disziplinen miteinander verbinden. Kommunikationsfachleute, Politik- und Verwaltungswissenschaftler, Bau-Experten und Städteplaner etwa diskutieren noch zu wenig miteinander, sondern nebeneinander her. Dabei hilft nur der interdisziplinäre Austausch, die großen gesellschaftlichen Zukunftsfragen zu lösen. Gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen und zu sichern, gehört ohne Zweifel dazu. Ich lade Sie ein, sich auf Akzeptanzblogger.de zu informieren und sich an der Debatte zu beteiligen. Sehr gerne auch mit einem eigenen Blogbeitrag!<<