Gedanken über das Jenseits
kann man natürlich nur
im Diesseits haben.
Karl Valentin (1882 – 1948)
Werner A. Krebber | Gelsenkirchen
Foto- und Text-Blogger | Säkularer Seelsorger | Zuhörer – ein privater Blog
Screenshot aus dem Film „Soziale Plastik“ von Lutz Mommartz
„Soziale Plastik“ wurde 1969 im Anschluss an die Dreharbeiten zu „400 m IFF“ gedreht. IFF ist die Bezeichnung für das vorhandene, bereits abgelaufene Filmmaterial, von dem etwa 400 m für „400 m IFF“ und der Rest für „Soziale Plastik“ verwendet wurden. In „400 m IFF“ treten drei Männer in der Wohnung des Autors vor die filmende Kamera.
Mit Joseph Beuys war diese Situation verabredet, die beiden anderen Besucher kamen zufällig vor ihm und spielten instinktiv mit. „Sie alle bemerkten die Ausnahmesituation, konnten sich aber nicht auf die Souveränität verlassen, ihren Standpunkt durchzusetzen. Und auch während der Vorgänge auf der Leinwand wird der Zuschauer zum Teilnehmer, der sich der Frage nicht entziehen kann, wie er sich in der gleichen Situation verhalten hätte.“
Der anschließend entstandene Film mit Joseph Beuys über den anonymen Betrachter trägt den Titel: „Soziale Plastik“.
In diesem Film nimmt Joseph Beuys die Herausforderung an, sich dem Publikum zu stellen, ohne zu sprechen. Der Film hat also keine Tonspur. Er wurde 1988 – nach dem Tod von Joseph Beuys – von Lutz Mommartz der Öffentlichkeit vorgestellt und kommt sozusagen aus dem Jenseits.
Lutz Mommartz (*1943)
Hier der Link zu dem Film „Soziale Plastik“ von Lutz Mommartz: https://archive.org/details/SozialePlastik_767
Der Finger,
der auf den Mond zeigt,
bleibt immer der Finger
und wird nie zum Mond.
So heißt es in einem alten Satz aus dem Zen-Buddhismus. Eine bessere Einleitung dafür, worum es bei den Texten auf der Seite “mystikaktuell.wordpress.com” geht, kann es – so denke ich – kaum geben. Und ergänzen will ich sie mit dem Gedanken, den Sosan um 600 formulierte:
Der Weg ist jenseits von Sprache,
denn auf ihm gibt es
kein Gestern, kein Morgen, kein Heute.
Die Texte, die auf diesem Blog erscheinen, geben nicht immer meine Meinung oder Überzeugung wieder. Ich habe sie ausgesucht im Rahmen meiner Meditation, sie wurden mir von Freunden oder Bekannten zugesandt oder ich wurde darauf anders aufmerksam.
Aber sie wollen und können immer wieder Anstoß und Anregung dafür sein, sich auszurichten, den Blick zu schärfen, die Perspektive zu wechseln um so an jene existienzellen Fragen zu kommen, die den Urgrund unseres Seins neu sehen lassen können.
Manche Text kommen aus anderen Zeiten, anderen Kulturen, Religionen,Traditionen als der unseren. Sie können oft besser in Kenntnis der jeweiligen Hintergründe verstanden werden. Und trotzdem ist es dann notwendig, den Transfer in die Gegenwart zu leisten, zu fragen, was sie uns Jetzt sagen können. Aber diese Aufgabe lohnt, wie ich finde.
Dass es vor allem – mit einigen Ausnahmen – Texte von „Dritten“ sind, soll nicht heißen, dass ich keine eigenen Ideen hätte. Die finden sich hier:
https://mystikaktuell.wordpress.com/auf-einen-blick-spirituelle-anregungen-von-werner-a-krebber/
oder auf meinem journalistischen Blog hier:
https://wernerkrebber.wordpress.com/category/aphorismen/
Aber es gibt so viele ausgezeichnete Gedanken und Inspirationen etc., dass es schade wäre, sie hier nicht weiterzureichen…
Allen wünsche ich, dass es eine fruchtbare Auseinandersetzung mit den Texten geben kann.
Werner Anahata Krebber
Oktober 2016