Im Stalle von Bethlehem ist Platz für alle

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Dieses Geheimnis duldet keine Kompromisse! Es verträgt keine Retusche! Ich kann es nur aus seiner letzten Transzendenz verstehen und verkünden! Aber aus seiner Fülle kann ich an alle sprechen! Funkspruch an alle Welt! Im Stalle von Bethlehem ist Platz für alle. Deren Auge sucht! Deren Herz hämmert! Deren Geist aufklingt! Die „guten Willens“ sind! Denen der Egoismus, die Brutalität, die Gemeinheit nicht Letztes ist. Bei Dostojewski bricht die Wirtshausszene in die Einladung des  Erlösers aus: „Kommet alle zu mir“! Platz für alle! An der Krippe des „Kyrios“! So sollen die Geistigen der Erde, wohin sie an Konfession, wohin sie an Partei, wohin sie an Lebensstil sich stellen mögen, in die „Arbeitsgemeinschaft“ des Nazareners treten! Sie sollen hier vor Anker gehen! Über diesen Leuchtturm ragt kein anderer lichtgewaltig! Kein Strom riß je in die Geschichte tieferes Bett! Keine Symphonie ließ je, wie diese, die Sphären erbeben! Wie immer die Menschen, die heutigen, die zukünftigen, die Offenbarung zum Problem gestaltend, vor Weihnachten stehen mögen, sie sollen ganz in die Nähe, ganz in den Radius, ganz in die Dynamik des Tages treten!

Carl Sonnenschein (1876 – 1929) in „Notizen“, Band 8, S. 73 ff. vom 25. Dezember 1927

Zitiert habe ich diese Passage in meinem Buch „Den Menschen Recht verschaffen. Carl Sonnenschein – Person und Werk“. EchterVerlag, Würzburg 1996, S. 110

Mit diesen Gedanken wünsche ich allen Leserinnen und Lesern meines Blogs gute Weihnachtstage.

Werner A. Krebber

Wertung des Wortes

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Im Zeitalter des Rundfunks und der Tageszeitungen, in dem das gesprochene und geschriebene Wort millionenfach vervielfältigt und wahllos in die Welt geschleudert wird, hat die Wertung des Wortes einen solchen Tiefstand erreicht, dass es schwer ist, dem heutigen Menschen auch nur einen entfernten Begriff von der ehrfürchtigen Haltung zu geben, die der Mensch vergeistigterer Zeitalter oder religiöserer Kulturen dem Wort als Träger geheiligter Tradition und Verkörperung des Geistes entgegenbrachte.

Lama Anagarika Govinda in: „Grundlagen Tibetischer Mystik“, Zürich/Stuttgart 1956, S. 6

Das einzige was sich lohnt aufzurichten ist die menschliche Seele

Film von Rüdiger Sünner | https://www.ruedigersuenner.de/Beuysfilm.html

 

Die Kunst von Joseph Beuys ist eine zutiefst spirituell motivierte Kunst. Nicht nur, weil er sich zeitlebens für Mythologie, Alchemie, Schamanismus, Anthroposophie und Traditionen eines keltischen Christentums interessierte, sondern weil Beuys die Aufgabe des Künstlers im Aufzeigen der Traumata seiner Zeit und der Initiation von Heilungsprozessen sah. Er reagierte damit auf psychische und ökologische Beschädigungen, die in unserer heutigen Gesellschaft sogar noch zugenommen haben.

Mit Rhea Thönges-Stringaris, Sonja Mataré, Franz Joseph van der Grinten, Volker Harlan, Rainer Rappmann, Johannes Stüttgen und Wolfgang Zumdick. Sprecher: Hans-Peter Bögel, Klavier: Christian Fries (aus den Goldbergvariationen von J.S.Bach)

https://absolutmedien.de/film/491/Zeige%2Bdeine%2BWunde%2B-%2BKunst%2Bund%2BSpiritualitaet%2Bbei%2BJoseph%2BBeuys

Die Jugend besitzt ein instinktives Verständnis der heutigen Umwelt…

Erschienen: 1969, Ullstein-Verlag, Berlin

Die Jugend besitzt ein instinktives Verständnis der heutigen Umwelt – des elektrischen Dramas. Sie lebt mythisch und ganzheitlich. Dies ist der Grund für die große Entfremdung zwischen den Generationen. Kriege, Revolutionen, Bürgeraufstände entstehen an den Reibflächen der neuen Umwelten, welche die elektronischen Informationsmedien geschaffen haben.