Musik ist ein Freund

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Musik ist ein Freund, verständnisvoll, empathisch, vergebend, tröstend, ein Tuch, um die Tränen der Traurigkeit zu trocknen, eine Quelle von Freudentränen, aber auch ein schmerzhafter Dorn im Fleisch und in der Seele.

Arvo Pärt (*1935)

https://www.deutschlandfunk.de/komponist-arvo-paert-die-seele-so-lange-laeutern-bis-sie-102.html

Ein Buch gibt und nimmt nicht

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Ein Buch ist ein Freund,
der deine Fähigkeiten aufdeckt;
er ist ein Licht in der Finsternis
und ein Vergnügen in der Einsamkeit;
es gibt und es nimmt nicht.

Mosche Ibn Esra / Mose ben Jakob ha-Salah / Abu Harun Musa(ca. 1055 – um 1135)

Wahrhaft lautes Denken

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Wenn du etwas wissen willst und es durch Meditation nicht finden kannst, so rate ich dir, mein lieber, sinnreicher Freund, mit dem nächsten Bekannten, der dir aufstößt, darüber zu sprechen. Es braucht nicht eben ein scharfdenkender Kopf zu sein, auch meine ich es nicht so, als ob du ihn darum befragen solltest: nein! Vielmehr sollst du es ihm selber allererst erzählen.

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Ein solches Reden ist wahrhaft lautes Denken. Die Reihen der Vorstellungen und ihrer Bezeichnungen gehen nebeneinander fort, und die Gemütsakte, für eins und das andere, kongruieren. Die Sprache ist alsdann keine Fessel, etwa wie ein Hemmschuh an dem Rade des Geistes, sondern wie ein zweites mit ihm parallel fortlaufendes, Rad an seiner Achse.

Heinrich von Kleist (1777 – 1811) in: Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden (1805)

Du mein himmlischer Freund mein Engel

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Du mein himmlischer Freund, mein Engel,
Der du mich zur Erde geleitet hast
Und mich geleiten wirst durch die Pforte des Todes
In die Geistesheimat der Menschenseele.

Du, der du die Wege kennst seit Jahrtausenden,
Lasse nicht ab, mich zu erhellen,
Mich zu durchkraften, mir zu raten,
Dass ich aus dem webenden Schicksalsfeuer
Als ein stärkeres Schicksalsgefäss hervorgehe
Und mich immer mehr erfüllen lasse
Mit dem Sinn der göttlichen Weltenziele.

Ernst Karl Plachner (1896-1982) / fälschlicherweise Rudolf Steiner zugeschrieben, der zu diesem Gedicht Gedanken verfasst hatte

Das Buch: vornehmster Vermittler dichterischen Gutes

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Im gedruckten Buch allein lebt das, was der Dichter an Einsichten, Träumen oder seelischen Erschütterungen zu geben hat. Das Buch, dessen Inhalt nicht verklingt in einer flüchtigen Stunde, das Buch, das, wie es der Dichter hofft, möglichst vielen Menschen Begleiter, Wegbereiter, Freund und köstlichster Besitz sein sollte, das Buch allein muss der vornehmlichste Vermittler der dichterischen Gutes bleiben. Mit dem Buch ist der Menschheit so etwas wie ein geistiges Grammophon geschenkt worden, aus dem sie die Stimmen ihrer Dichter, selbst ihrer längst verstorbenen, unverfälscht vernehmen und in sich eindringen lassen können.

„Der Dichter und seine Zeit“ von Hermann Stehr im Jahr 1929. Erschienen in: Vom Geheimnis des Jenseits im Diesseits, Brentano Verlag, Stuttgart, 1960

Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER
CI. JAHRGANG HERBST 2020
3. Quartalsausgabe August, September, Oktober, gebunden
ISBN.Nr. 978 -3-948594-03-9

HEFT 9 |  Oktober 2020

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Ungeheures Bedürfnis nach Sein und Ferne

Titelblatt der Görlitzer Literaturschrift „Die Lebenden“
mit einem Holzschnitt von Willy Schmidt aus dem Jahr 1923

 

Nicht mit dem Wankelmut der Kritik (deren Zwischenhandel noch nie so fruchtlos erschien wie heute), sondern mit dem Leben, unserem grimmigen Freunde, misst sich die Dichtung. Sie hat ein bezeichnendes unmittelbares Verhältnis zum Dasein gewonnen. Diese Nähe zur Erde bewegt sich (mit dem ungeheuren Bedürfnis der Kunst nach Sein und Ferne) zugleich auf dem Weltkreis des Geheimnisses. Die Kunst will die Stufe hintergründiger Erdschöpfung gewinnen. Sie hat schon eine gute Sicherung gegen das Einseitige erreicht, gegen naturalistische Billigkeiten wie gegen romantische, artistische oder psychologische Selbstspiegelung.

Alfred Wolfenstein in: Die Lebenden, Flugblätter, Blatt 1 (zweite, veränderte Ausgabe), Görlitz, 1923

 

Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER
CI. JAHRGANG HERBST 2020
3. Quartalsausgabe August, September, Oktober, gebunden
ISBN.Nr. 978 -3-948594-03-9

HEFT 9  |  Oktober 2020
TITELTHEMA: DIE LEBENDEN

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Die drei Siebe des Sokrates, die drei Tore des Rumi

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Einst wandelte Sokrates durch die Strassen von Athen. Plötzlich kam ein Mann aufgeregt auf ihn zu. „Sokrates, ich muss dir etwas über deinen Freund erzählen, der…“ „Warte einmal, „unterbrach ihn Sokrates. „Bevor du weitererzählst – hast du die Geschichte, die du mir erzählen möchtest, durch die drei Siebe gesiebt?“ „Die drei Siebe? Welche drei Siebe?“ fragte der Mann überrascht. „Lass es uns ausprobieren,“ schlug Sokrates vor. „Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Bist du dir sicher, dass das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“ „Nein, ich habe gehört, wie es jemand erzählt hat.“ „Aha. Aber dann ist es doch sicher durch das zweite Sieb gegangen, das Sieb des Guten? Ist es etwas Gutes, das du über meinen Freund erzählen möchtest?“ Zögernd antwortete der Mann: „Nein, das nicht. Im Gegenteil….“ „Hm,“ sagte Sokrates, „jetzt bleibt uns nur noch das dritte Sieb. Ist es notwendig, dass du mir erzählst, was dich so aufregt?“ „Nein, nicht wirklich notwendig,“ antwortete der Mann. „Nun,“ sagte Sokrates lächelnd, „wenn die Geschichte, die du mir erzählen willst, nicht wahr ist, nicht gut ist und nicht notwendig ist, dann vergiss sie besser und belaste mich nicht damit!“ (Stangl, 2020).

Stangl, W. (2020). Die drei Siebe des Sokrates – Wahrheit – Güte – Notwendigkeit. Werner Stangls Arbeitsblätter-News.
WWW: https://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/die-drei-siebe-des-sokrates-wahrheit-gute-notwendigkeit/

In einer anderen Version dieser Geschichte, bei der es um das gleiche Thema geht, wird davon berichtet, dass Rumi jemanden darauf hinwies, dass er drei Tore durchschreiten müsse.

Mai 2017 bei „Mystik aktuell“ erschienen

 

 

Heute schon geblitzt (worden)?

Die Augen auf den Straßenrand gerichtet dürften heute viele Autofahrer haben: Blitzmarathon ist angekündigt (-droht?).

Von der Vielfalt jener Geräte, die einen da erwischen können, könnte man fast erschlagen werden:

http://www.wdr.de/tv/aks/sendungsbeitraege/2012/kw06/0210/blitzmarathon.jsp?pbild=1

1.400 (in Worten eintausendvierhundert) Stellen in ganz Nordrhein-Westfalen soll es nach Angaben des Innenministers Ralf Jäger geben. Ob man da ein Waidmannsheil aussprechen möchte? Ich weiß nicht.

Außerdem ist die Polizei so freundlich anzuzeigen, wo gemessen wird:

http://www.24h-blitz-marathon.de/index.html

Dein Freund und Helfer eben…