Beginen-Mystik im Kölner Mystikkreis am 2. September

Beginen: Mystische Autonomie und radikale Liebe

Mystik-Kreis Köln am 2. September 2018

Foto: © wak

Die Strahlkraft der Mystikerinnen Mechthild von Magdeburg, Hadewijch von Antwerpen und Marguerite Poréte

Im Meer einer von Männern dominierten hierarchischen Ungerechtigkeit schufen die Beginen im Mittelalter Inseln der Freiheit für Frauen. Etwa eine Million Frauen haben im Geist dieser Armuts- und Reformbewegung in Häusern oder Wohnungen von Verwandten oder Freundinnen zusammengefunden. Oft erstellten sie die Regeln ihrer Gemeinschaft selbst. Für ihr geistliches Leben schufen sie eigene Formen von Exerzitien, Gebet und Schweigen. Ihren Lebensunterhalt erwirtschafteten sie unabhängig durch sehr verschiedene Handwerke. Gleichzeitig schufen sie ebenso Bildungseinrichtungen wie sie Kranke und Sterbende auf ihrem schweren Weg begleiteten. Als Frauen- und Sozialbewegung konnten sie dies vor allem aus der Kraft ihrer Mystik. Sie folgten dem spirituellen Aufbruch einer Armutsbewegung, die sich auf das gemeinsame Leben der Urkirche besann. Geprägt wurde ihr spirituelles Leben im Besonderen von der mystischen Unmittelbarkeit zu Gott, die sie autonom gestalteten. Anfeindungen und Verfolgungen entgegneten Beginen mit einem Satz des Apostels Paulus: „… Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“.

Anhand der drei Mystikerinen Mechthild von Magdeburg, Hadewijch von Antwerpen und Marguerite Poréte, die an der Schwelle vom 13. zum 14. Jahrhundert lebten, wird der Mystikkreis Köln sich dieser Tradition annähern und sie auf ihre Aktualität hin abklopfen. Ist Mechthild „Klassikerin“ der sogenannten „Deutschen Mystik“, kann Hadewijch auch in den Dialog mit östlichen Traditionen eintreten. Und Marguerite Poréte ist untrennbar mit der Mystik von Meister Eckhart verbunden.

Der spirituellen Strahlkraft dieser mystischen Frauen wollen wir am 2. September nachspüren.

Anmeldungen bitte bis zum 29. August, damit wir genauer planen können:

Rani Kaluza
weissefeder@netcologne.de
Fon: 0221/ 2406997

Hier können Sie den Flyer von „Mystik hier und jetzt“ herunterladen:

https://de.scribd.com/document/373535678/Mystik-hier-und-jetzt-Studien-und-Praxiskreis-Einsichten-und-Erfahrungen?secret_password=Ss9hY6RXq5uhVIHkVq87

Informationen auch hier:

https://www.facebook.com/events/2306223422996497/

Organisatorisches:

Wir treffen uns an jedem ersten Sonntag im Monat im Kölner Stadtteil Sülz. An diesen Sonntagen wird für beides Zeit sein – für stilles kontemplatives Sitzen und für das Studieren mystischer Texte & Themen sowie den gemeinsamen Austausch.

Der Kurs ist auf 12 Teilnehmer beschränkt, bitte vorher anmelden. – Kostenbeitrag 15,– Euro

Wir freuen uns auf Ihr Kommen:
Rani Kaluza (http://doingnothing.de/)
Werner A. Krebber (https://mystikaktuell.wordpress.com/)

Weltfrauentag: 30 Jahre „neue“ Beginen

Die „frommen Frauen“ des Mittelalters, als „Beginen“ bekannt, waren sozial engagierte, spirituelle Frauen. Sie entwickelten eine spezifisch weibliche Mystik, vergleichbar in ihren Auswirkungen mit der Spiritualität eines Franz von Assisi und der Mystik eines Meister Eckhart. Mit ihnen formierte sich eine dynamische Frauenbewegung, die sich bereits im 13. Jahrhundert gegen Anfeindungen von Kirche und Zünften bewähren musste. Diese in der Mystik wurzelnde emanzipatorische Tradition war lange vergessen. 1985 wurde die Tradition in Essen von Gertrud Hofmann neu begründet.

Ein guter Grund, sich zu erinnern:

 https://mystikaktuell.wordpress.com/2010/11/21/beginen-mystikerinnen-des-tuns/  

 

Mehr hier:

Gertrud Hofmann / Werner Krebber

Die Beginen – Geschichte und Gegenwart

hkdiebeginen

http://www.toposplus.de/shop/productdetailtopos.asp?productid=22060

 

 

Beginen im dritten Jahrtausend?

An diesem Wochenende stellen sich in „Tagen des offenen Wohnprojektes“ zahlreiche Initiativen vor. Unter anderem einige von jenen, die dabei sind, Beginenhöfe zu errichten.

Unter anderem stellt sich dabei die Frage, ob es Beginenhöfe ohne Beginen sind. Ende Juni hielt ich einen Vortrag zum Thema „Beginen im dritten Jahrtausend? – Kritische Anmerkungen zur Adaption einer Bewegung aus dem Mittelalter“. Die Präsentation der Tagung ist hier dokumentiert.

Auch der Nachklang aus der Akademie:

Die Präsentation kann hier online gelesen werden:

http://de.scribd.com/doc/106655137/Beginen-im-dritten-Jahrtausend

25 Jahre „neue“ Beginen

Wussten Sie es schon? Die „neuen“ Beginen haben in diesem Jahr Jubiläum. 25 Jahre gibt es sie. Und neu begründet wurden sie 1985 von Gertrud Hofmann ausgerechnet dort, wo es noch bis 1843 die „letzten Beginen im deutschen Westen“ gegeben hatte, nämlich in Essen/Ruhr. Darauf gestoßen bin ich, als ich einen Brief von Gertrud Hofmann bekam, auf dem oben links ein Stempel „Beginen heute e.V.“ abgedrückt war. Entstanden sind daraus ein paar Artikel, eine Broschüre und drei Bücher, die von Geschichte und Aktualität der Beginen berichten.

Weitere Neubegründungen kamen hinzu: 1986 die „Begine“ in Berlin, 1994 der Beginen e.V. in Köln, 1998 der Beginenhof in Tännich, 2004 die Gründung eines gemeinsamen Dachverbandes etc.

Wer wissen will, wie es war und ist mit den Beginen gestern und heute, findet dies in dem Buch von Gertrud Hofmann und Werner Krebber: Die Beginen, Geschichte und Gegenwart. Mehr dazu hier:

http://religioesebuecher.de/Search.asp?reload=X&Name=&Description=&author=Werner%20Krebber&bearbeitung=&schlagwort=&pCode=&PPP=25&SP=0#ergebnis