Mozarts Requiem: Weit über allem Sagbaren

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Nur die Tatsache, dass ein Werk wie das Requiem von Mozart durch die Wiedergabe eben schließlich doch immer wieder in den Bereich irdischer Unvollkommenheit zurückgeholt wird, gibt einem den Mut, etwas darüber zu sagen. Denn im Grunde liegt diese Musik weit über allem Sagbaren. Es ist kirchliche Musik und doch weit mehr. Nicht kirchlich wie etwa die Musik Bachs, die den Münsterraum zum Feierraum aller gläubigen Christenheit weitet und nicht unkirchlich, wie etwa die Musik Beethovens, der die freie Gläubigkeit des selbstgewissen Menschengeistes kündet, sondern es ist Musik gleichsam von der anderen Seite. Es hebt sich nicht gläubig gefaltet oder angstvoll und stürmisch emporgereckt hinauf, sondern es strömt und leuchtet von oben herunter. Der Glanz dieser Musik geht manchmal bis an die Grenze des Ertragbaren und es wird verständlich, daß sie auf manche Menschen mit der Macht geradezu des Tragischen wirkt, Gefühle unsäglicher Trauer und Schauer des Unheimlichen erzeugt.

Otto Maag (1885 – 1960) in seinem Beitrag „Musica Sacra“ über Mozarts „Requiem“. Weitere Abschnitte befassen sich mit den Orgelvariationen von Bach, und dessen Magnificat, dem 100. Psalm von Max Reger, Beethovens „Missa Solemnis“

Der ganze Beitrag von Otto Maag kann hier gelesen werden:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH VII
CII. Jahrgang Oktober 2021 Heft 10, Thema: DIE MUSIKALISCHE DIMENSION DES JAKOB-BÖHME-BUNDES

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Miteinander in unentrinnbarer Verstrickung

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Höllen sind es, in die wir geführt werden, wenn wir den Entgleisungen, den Verrenkungen und Erkrankungen des Gemeinschaftsgefühles nachgehen, -mögen die Höllenräume auch wohletablierte Wohnstuben sein und die darin hausenden Teufel die Züge unserer lieben Nächsten, wohl gar unseres werten Ich tragen.

Die Menschheit, in der wir leben, ist nun einmal keine Lämmerherde, sondern ein Atomgewirr von Individuen, deren jedes voller Kräfte und Begierden steckt. Wer Gemeinschaftsgeist erzeugen will, muss vor allem erst einmal erfassen, in welcher Verstrickung wir Menschen insgesamt miteinander leben, in welcher unentrinnbaren Verstrickung.

Schulze-Maizier, Friedrich ( 1888 – 1971 / hier 1926) in: Individualpsychologie und Religion. In: Wexberg E. (eds) Handbuch der Individualpsychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50692-5_25

Ohne Bestand sind die wir Elemente benennen

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Ohne Bestand sind auch, die wir Elemente benennen.
Was für Wechsel sie trifft, – merkt auf – ich will es verkünden.
Vier Grundstoffe bewahrt, die alles erzeugen, des Weltalls
Ewiger Bau. Zwei haben Gewicht: mit der Erde die Welle,
Die gehn nieder zum Grund, von der eigenen Schwere gezogen.
Ebensoviel sind ohne Gewicht und streben zur Höhe,
Frei vom Drucke: die Luft und, reiner als jene, das Feuer.
Daraus, wenn sie getrennt auch sind, nimmt seine Entstehung
Alles, in sie fällt alles zurück. Das zersetzete Erdreich
Löst sich in flüssiges Naß, und das flüchtig gewordene Wasser
Schwindet in Dunst und Luft, und wieder, enthoben der Schwere,
Schwingt sich die dünneste Luft in die Höhe zum feurigen Aether.
Dann geht wieder der Weg rückwärts in der nämlichen Folge.
Denn in die trägere Luft geht über verdichtetes Feuer;
Wasser entsteht aus der Luft; zum Erdreich ballt sich die Welle.

Publius Ovidius Naso / Ovid (+ um 17 u.Z.) in: Metamorphosen. Übertragung von Johann Heinrich Voß (1798)

Sinfonie der Sphären

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Wenn du den Ton hören könntest, den die Sonnenblume erzeugt, während sie beständig ihren Kopf zur Sonne dreht – die Reibung zwischen der Blume und der Luft -, und wenn du den Ton hören könntest, den die kreisenden Planeten erzeugen, und wenn du den Ton hören könntest, den die Sterne erzeugen, dann würdest du die Sinfonie der Sphären hören, und du würdest erkennen, dass diese Sinfonie auf einer grundsätzlichen Harmonie basiert, der Harmonie der Sphären.

Proklos (412 – 485)

Gefunden habe ich dieses Zitat hier: https://mystikaktuell.wordpress.com/2018/04/30/buchtipp-vii-zukunft-mystik-roland-r-ropers/

Das Leben…

chengmeditationenTitelcover des Buches

 

sheng-sheng-bu-xi

Das Leben erzeugt das Leben, ohne Ende

Vorspruch in François Cheng: „Fünf Meditationen über den Tod und über das Leben“, aus dem Französischen von Thomas Schultz,
C.H. Beck Verlag, 169 Seiten, 16,95 Euro.

 

Eine Leseprobe gibt es hier:

http://www.chbeck.de/fachbuch/zusatzinfos/Leseprobe_F%C3%BCnf-Mediationen-%C3%BCber-den-Tod.pdf