Quelle des Guten

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Arbeite an deinem Innern.
da ist die Quelle des Guten,
eine unversiegbare Quelle,
wenn du nur immer nachgräbst.

Marc Aurel (121 – 180) in seinen „Selbstbetrachtungen“, Siebentes Buch, Nr. 59

Kreislauf göttlicher Liebe

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Die Natur ist im Dienste des Menschen nicht blos das Material, sondern auch der Proceß und das Resultat. Alle Theile arbeiten sich zum Nutzen des Menschen unaufhörlich einander in die Hände. Der Wind säet die Saat; unter den Strahlen der Sonne verdunstet die See; der Wind bläst den Dunst nach dem Felde; das Eis auf der andern Seite des Planeten verdichtet auf dieser den Regen; der Regen ernährt die Pflanze; die Pflanze ernährt das Thier und auf diese Weise ernährt der endlose Kreislauf der göttlichen Liebe den Menschen.

Ralph Waldo Emerson (1803 – 1882) in: Die Natur“. Hannover 1868, S. 8-9

Idiot…

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Jeder, der an sich selbst
zu arbeiten beschließt,
ist ein Idiot in beiden Bedeutungen.

Die Weisen wissen,
dass er nach der Wirklichkeit sucht.
Die Törichten denken,
er habe den Verstand verloren.

John G. Bennett (1897 – 1974)

 

Was darf die Satire?

Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. […] Was darf die Satire? Alles.“

Kurt Tucholsky ( 1890 – 1935) in: „Was darf die Satire?“, Berliner Tageblatt, Nr. 36, 27. Januar 1919

China8 – Achtung!?

Im Kunstmuseum Gelsenkirchen ist sie jetzt zu sehen. Die Ausstellung moderner Kunst aus China. Schwerpunkt in Gelsenkirchen: Tuschemalerei und Kalligraphie.

Nicht historische, sondern zeitgenössische moderne Kunst ist es, die hier dem Betrachter gezeigt wird. Es könnte ein spannender Dialog werden, wenn man den Ausführungen des Ausstellungshinweises folgt.

 

China8_KuMuGEScreenshot der Ausstellungs-Homepage

 

Und es sind in der Tat schon zum Teil aussergewöhnliche und wirklich spannende Arbeiten, die in Gelsenkirchen zu sehen sind. Da verspricht die Homepage nicht zu viel, wenn es heißt:

Die traditionelle chinesische Tuschemalerei und Kalligrafie gehören mit ihrer über 2000 Jahre alten Tradition zu den ältesten Kunstformen der Welt. Tusche und Pinsel bilden den Ursprung der chinesischen Kunst, die traditionell nicht die detailgetreue Nachahmung der sichtbaren Welt, sondern vielmehr das Einfangen der geistigen Welt zum obersten Ziel hat. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Tuschekunst durch das Aufkommen von neuen Techniken, Theorien und Medien westlichen Ursprungs zunehmend in Frage gestellt. Bis heute wird die chinesische Malerei zwischen „Guohua“ (traditioneller Malerei) und „Xinhua“ (neuer, westlicher Malerei) unterschieden. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler haben es sich im vergangenen Jahrhundert zur Aufgabe gemacht, beide Weltanschauungen miteinander zu verbinden. Dies führte allerdings nicht zur erhofften Erneuerung der Tuschemalerei.

Heute, in einer digitalisierten, globalisierten, unübersichtlichen Welt trägt die Auseinandersetzung der Künstlerinnen und Künstler mit der Tradition und ihrer Bedeutung für das eigene Leben zur Identitätsfindung bei. Seit circa 15 Jahren ist eine zunehmende Rückbesinnung auf die eigene Kunsttradition zu beobachten. Diese Entwicklung greift die Ausstellung in der Alten Villa des Kunstmuseums Gelsenkirchen mit zwölf Positionen auf und bietet einen Einblick in die aktuelle Auseinandersetzung mit der traditionellen Tuschemalerei und Kalligrafie.

Zu finden sind diese Ausführungen hier:
http://china8.de/kunstmuseum-gelsenkirchen/

Hinweise auf das gesamte Konzept und die anderen Ausstellungen und Ausstellungsorte gibt es hier:

http://china8.de/

Aber es sind wohl auch Zweifel anzumelden, was einen offenen, freien Diskurs angeht. Im Radio hörte ich dieser Tage Ausstellungsmacher Walter Smerling sagen, dass die Künstler in ihren Ateliers in China frei arbeiten könnten. Selbst wenn man gewillt wäre, das zu glauben. Nach draußen jedoch werden wohl nur jene dürfen, die dem Kunstestablishment der Partei genehm sind. Oder?