In der mystisch feuchten Nachtluft zu den Sternen aufgeblickt

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Als ich den gelehrten Astronomen hörte;
Als die Beweise, die Zahlen, in Spalten vor mir aufgereiht waren;
Als man mir die Karten und Diagramme zeigte,
um sie zu addieren, zu teilen und zu messen;
Als ich, sitzend, den Astronomen hörte,
wo er mit viel Beifall in dem Vortragssaal,
Wie bald, unerklärlich, wurde ich müde und krank;
Bis ich mich erhob und hinausglitt, um allein fortzugehen,
In der mystischen feuchten Nachtluft, und von Zeit zu Zeit,
In vollkommener Stille zu den Sternen hinaufblickte.

Walt Whitman (1819 – 1892)

Die Menschheit mit dem Kosmos einen

Fotos: (c) wak

Meinungen, Voreingenommenheiten, Theorien, Systeme, an die man glaubt, sind Hindernisse, die die Eingebung unterbinden. Diese allein ermöglicht das intuitive Erfassen aller unsichtbaren Beziehungen, die jede Handlung, jeden Gedanken, jedes Wort miteinander verweben.

Man erfasst, dass jedes Atom mitwirkt an der Fortpflanzung einer Bewegung, die die Menschheit mit dem Kosmos eint.

Frédéric Lionel (1908 – 1999)

Den Herzschlag des Weltalls vernehmen

Foto: (c) wak

Mystik ist für mich, aufmerksam sein, nicht für die weit entfernten Warums, sondern für die lebendigen Wurzeln von Dingen und Menschen ganz in der Nähe. Den Rhythmus erleben, in dem ich und die anderen und die Welt schwindelerregend zusammenfallen und dann wieder einzeln sind. Immer mehr Türen, die sich auftun und gleichzeitig immer deutlicher alleine sein im eigenen Haus. Wesensverwandschaft und unendliche Entfremdung. Neue Augen, um das Leben in anderen Zusammenhängen zu sehen. Ohren, um den Herzschlag des Weltalls zu vernehmen.

Bruno-Paul de Roeck

Mehr zu Spiritualität und Mystik täglich hier: https://mystikaktuell.wordpress.com/

Mit der Natur sprechen

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Ich kann sprechen mit der Natur,
wenn ich allein mit ihr bin,
aber es darf niemand hinter mir sein,
denn grad das Alleinsein macht,
das ich mit ihr bin.

Bettina von Arnim (1785 – 1859) in: Die Günderode

Die Ursache der Enttäuschung

Simone Weil | Bild Archiv

Wenn ein Vergnügen, das man erwartete und das nun eintritt, uns enttäuscht, so liegt die Ursache der Enttäuschung darin, dass man ja Zukünftiges erwartete. Und ist es nun eingetroffen, so ist es Gegenwart. Das Zukünftige müsste eintreffen, ohne aufzuhören, zukünftig zu sein. Absurdität, von der allein die Ewigkeit heilt.

Simone Weil (1909 – 1943) in Schwerkraft und Gnade, Berlin 2021, S. 26

Ihr Zuhörer in schwierigen Zeiten

Corona und die damit einhergehenden Beschränkungen haben eine bereits vorhandene Entwicklung noch deutlicher werden lassen: Immer mehr Menschen sind mit ihren Nöten und Sorgen allein. Hier setzt mein niederschwelliges Angebot als Zuhörer für Sie an: achtsam, einfühlsam, kompetent, unabhängig, verschwiegen, zeitnah.

Ich weiß aus eigener Erfahrung: Es braucht offene Ohren, kompetente Zuhörende, deren Empathie man ebenso sicher sein kann wie ihrer Verschwiegenheit.

Aktualisierte Zeilen aus dem Manifest „Warum es heute Zuhörer braucht“. Der komplette Text findet sich hier: https://zuhoerer-ruhr.com/6-zuhoeren-als-saekulare-seelsorge-ein-manifest/

Kontakt per eMail: zuhoerer@email.de

Die Homepage mit weiteren Informationen: https://zuhoerer-ruhr.com/

„Ihr Zuhören entlastet, entschärft und stärkt“

Screenshot der Startseite https://zuhoerer-ruhr.com/

„Obwohl ich es ja vom letzten Mal schon kannte, war ich wieder positiv beeindruckt: Es ist so erleichternd und klärend, einen Raum für das Erzählen der eigenen Geschichte, Gedanken und Gefühle zu haben.

Es hilft mir sehr, dass Sie das Zuhören als professionelle Dienstleistung anbieten – so sind die Rollen klar verteilt und ich fühle mich freier. Gegenüber einer zuhörenden Person, die ganz offen und ohne eigene ‚Agenda‘ ist, lichtet sich durch das Formulieren und Aussprechen mein innerer Nebel. Ich darf weinen und lachen und schweigen, und bin dabei nicht allein.

Ihr Zuhören entlastet, entschärft und stärkt. Danke!“

Aus der Mail-Rückmeldung nach einem Zuhörer-Telefonat

 

Hier geht es zu meinem Angebot: https://zuhoerer-ruhr.com/

Das Buch: vornehmster Vermittler dichterischen Gutes

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Im gedruckten Buch allein lebt das, was der Dichter an Einsichten, Träumen oder seelischen Erschütterungen zu geben hat. Das Buch, dessen Inhalt nicht verklingt in einer flüchtigen Stunde, das Buch, das, wie es der Dichter hofft, möglichst vielen Menschen Begleiter, Wegbereiter, Freund und köstlichster Besitz sein sollte, das Buch allein muss der vornehmlichste Vermittler der dichterischen Gutes bleiben. Mit dem Buch ist der Menschheit so etwas wie ein geistiges Grammophon geschenkt worden, aus dem sie die Stimmen ihrer Dichter, selbst ihrer längst verstorbenen, unverfälscht vernehmen und in sich eindringen lassen können.

„Der Dichter und seine Zeit“ von Hermann Stehr im Jahr 1929. Erschienen in: Vom Geheimnis des Jenseits im Diesseits, Brentano Verlag, Stuttgart, 1960

Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER
CI. JAHRGANG HERBST 2020
3. Quartalsausgabe August, September, Oktober, gebunden
ISBN.Nr. 978 -3-948594-03-9

HEFT 9 |  Oktober 2020

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Fahle Erinnerung hat keine Kraft gegen die Lebendigkeit der Gegenwart

 

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Man verweist Regenten, Staatsmänner, Völker vornehmlich an die Belehrung durch die Erfahrung der Geschichte. Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und  Regierungen niemals  etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben. Jede Zeit hat so eigentümliche Umstände, ist ein so individueller Zustand, daß in ihm aus ihm selbst entschieden werden muß und allein entschieden  werden kann. Im Gedränge der Weltbegebenheiten hilft nicht ein allgemeiner Grundsatz, nicht das Erinnern an ähnliche Verhältnisse, denn so etwas, wie eine fahle Erinnerung, hat keine Kraft gegen die Lebendigkeit und Freiheit der Gegenwart.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) Gefunden habe ich das Zitat in Oskar Negt / Alexander Kluge. Maßverhältnisse des Politischen. 15 Vorschläge zum Unterscheidungsvermögen. Frankfurt/M. 1992, S. 335