Mich selbst für einen Augenblick vergessen

Omar Khayyam / wikimedia ~ gemeinfrei

Ich trinke nicht aus purer Freude am Wein – und auch nicht, um über den Glauben zu spotten. Nein, ich trinke nur, um mich selbst für einen Augenblick vergessen zu können. In Wirklichkeit erwarte ich nur das von der Betäubung, ausschließlich das.

Omar Khayyam (1048 – 1031)

Mehr zu Alkohol und Spiritualität hier:

https://alkoholundspirit.wordpress.com/

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Durch die Medien ging heute, dass Deutschland „Hochkonsumland“ in Sachen Alkohol ist. Mehr dazu hier: https://www.dhs.de/suechte/alkohol/zahlen-daten-fakten

Abstinent, trocken oder nüchtern?

Münze mit dem Gelassenheitsgebet | Foto: (c) wak

Wer mit Alkohol mißbräuchlich zu tun hat, der weiß in seinem Innersten: Alkoholiker ist man lebenslang! Irritiert? Nicht nötig! Blicken wir gemeinsam darauf, was es wirklich auf sich hat mit abstinent, trocken und nüchtern.

Abstinent:
Das Wort Abstinenz ist aus dem lateinischen Wort „abstinere“ abgeleitet, das sich enthalten, sich fernhalten bedeutet. Für Abstinenz können beispielsweise ideologische wie gesellschaftliche Aspekte eine Rolle spielen wie die Abstinenzbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts zeigen. Abstinenz ist allerdings erst einmal die einfache Beschreibung dafür, nicht mehr zu trinken, keinen Alkohol mehr zu konsumieren. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Aber ist es damit schon getan, „trocken“ zu werden? Ist mit Abstinenz allein der „Schalter“ schon umgelegt? Ich denke, dass nicht…

Trocken:
Vom Wort her bedeutet „trocken“ nur „ohne Feuchtigkeit“. Für den Alkoholiker ist diese Feuchtigkeit Bier, Sekt, Wein, Schnaps. Ist er „trocken“, so verzichtet er auf diese Spirituosen, trinkt sie nicht – er ist dann ein „trockener Alkoholiker“.
Aber es gilt auch: wer „trocken“ ist, ist damit nicht gleich „nüchtern“. Wird doch sprichwörtlich gesagt, dass jemand, der eine „trockene Leber“ hat, gern mal einen trinkt; klingt fast wie ein Paradoxon…

Nüchtern:
„Durch Alkoholgenuss nicht beeinträchtigt“ – mit dieser Formulierung beschreibt ein Wörterbuch der Deutschen Sprache den Begriff „Nüchtern“. Klarer und deutlicher kann es wohl nicht formuliert werden. Konkret heißt das vor allem: innere Klarheit.

Um zu dieser Klarheit zu kommen, der inneren Nüchternheit, ist Meditation ein täglicher Wegbegleiter.

In seinem Buch „Mut und Gnade“ schreibt Ken Wilber (*1949): „Ich möchte aber hervorheben, dass Meditation an sich eine spirituelle Praxis ist und immer war. Sie mag christlich, buddhistisch, hinduistisch, taoistisch oder muslimisch sein – immer ist sie der Weg der Seele nach innen, wo sie schliesslich ihr Einssein mit dem Göttlichen findet.“ Nur auf den ersten Blick scheint das eine Einbahnstraße auf dem Weg nach innen zu sein. Doch dieser verkürzte Blick täuscht. Denn aus dem Weg nach innen wird – wie beim Labyrinth – der Weg nach außen.

Mir persönlich hilft da immer jener Text, den Reinhold Niebuhr (1892 – 1971) uns hinterlassen hat:

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Werner A. Krebber

Mehr zum Zusammenhang von Alkohol, Alkoholismus und Spiritualität hier: https://alkoholundspirit.wordpress.com/

Mich selbst vergessen können

Ich trinke nicht
aus purer Freude am Wein –
und auch nicht,
um über den Glauben zu spotten.
Nein, ich trinke nur,
um mich selbst für einen Augenblick
vergessen zu können.
In Wirklichkeit erwarte ich nur das
von der Betäubung, ausschließlich das.

Omar Khayyam (1048 – 1131)

Mehr hier zu Alkohol und Spiritualität: https://alkoholundspirit.wordpress.com/

43 Prozent trinken mehr als vor der Pandemie

Lese ich gerade: „Daraus geht hervor, dass die Menschen im Vergleich zu der Zeit vor Corona deutlich häufiger zu Alkohol greifen: 43 Prozent der Teilnehmenden gaben an, mehr zu trinken als vor der Pandemie.
Als Hauptgrund für den erhöhten Konsum gab ein Großteil der Befragten an, schlicht mehr Zeit dafür zu haben (42 Prozent) und häufiger gelangweilt zu sein (41 Prozent). Ein Fünftel der Teilnehmenden begründete es außerdem damit, sich einsamer oder depressiver zu fühlen.“ https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/alkohol-englaender-und-schotten-laut-global-drug-survey-am-haeufigsten-schwer-betrunken-a-da2f4118-13cb-40b8-b73a-62f0c3846b53#ref=rss

https://alkoholundspirit.wordpress.com/ – eine Antwort darauf…

Geistiger Durst des Menschen nach Ganzheit

„Seine Sucht nach Alkohol entspricht auf einer niedrigen Stufe dem geistigen Durst des Menschen nach Ganzheit, in mittelalterlicher Sprache: nach der Vereinigung mit Gott“. So hatte C.G. Jung an Bill W. geschrieben, den Gründer der Anonymen Alkoholiker (AA). Es ging um einen ehemaligen Patienten von ihm. Und Jung schloss den Brief mit den Worten: „Auf Lateinisch heißt Alkohol spiritus, und man verwendet dasselbe Wort für die höchste religiöse Erfahrung wie für das ins Verderben führende Gift. Die hilfreiche Formel lautet deshalb: spiritus contra spiritum.“

Mehr zu Alkohol und Spiritualität hier: https://alkoholundspirit.wordpress.com/

Corona und Alkohol(ismus)

Upgrade Oktober 2020: https://alkoholundspirit.wordpress.com/

Corona und Alkohol(ismus), Psyche und Sucht

Vor längerer Zeit habe ich meinen Blog „alkoholundspirit“, die ich 2015 begonnen hatte, auf „privat“ gestellt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen um Corona ist er nun wieder online. Das hat viele Gründe, hier nur wenige davon:

– Der Alkoholverbrauch steigt seit Beginn der Coronaphase stark und damit die Gefahr, dass er zu Missbrauch oder Sucht führt;
– Hilfsangebote sind zur Zeit nur schwierig oder gar nicht erreichbar, viele Meetings können gar nicht stattfinden;
– Arbeit im Homeoffice erleichtert „heimliches“ Trinken am Arbeitsplatz
– Der Verzehr von Alkohol schädigt Organe und Immunsystem – macht also anfälliger für Corona…

„Zahlen des Marktforschungsinstuts GfK (Gesellschaft für Konsumforschung), die dem Spiegel vorliegen, zeigen etwa, dass die Deutschen zwischen Ende Februar und Ende März 34 Prozent mehr Wein kauften als in denselben Wochen im Jahr zuvor. Auch für Bier (11,5 Prozent), klare Spirituosen wie Gin oder Korn (31,2 Prozent), Sherry und Portwein (47,5 Prozent) und Alkoholmischgetränken (87,1 Prozent) nahmen die Einkäufe zu.

In anderen Ländern sieht der Trend ähnlich aus. In den USA stieg gemäß des Martkforschers Nielsen der Absatz von Alkohol in der letzten Märzwoche um 55 Prozent an. Auch in Spanien, Russland oder Brasilien kaufen die Menschen mehr Alkohol als gewöhnlich. …

‚Alkohol ist ein Zellgift, schädigt die Organe und schwächt das Immunsystem‘, sagt die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Heidrun Thaiss.“

https://www.apotheken-umschau.de/Alkoholismus/Corona-Krise-daheim-Wie-viel-Alkohol-ist-normal-558607.html

„Insgesamt 3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren hatten im Jahr 2018 in Deutsch-land eine alkoholbezogene Störung (Missbrauch: 1,4 Millionen; Abhängigkeit: 1,6 Millionen). Etwa 74.000 Todesfälle jährlich werden allein durch Alkoholkonsum oder den kombinierten Konsum von Tabak und Alkohol verursacht. Experten und Expertinnen weisen im DHS Jahrbuch Sucht 2020 (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen) darauf hin, dass Alkoholkonsum immer riskant ist. Deshalb sollte möglichst wenig oder gar kein Alkohol getrunken werden. ..
Auf rund 57,04 Milliarden Euro pro Jahr beziffert der Gesundheitsökonom Dr. Tobias Effertz im DHS Jahrbuch Sucht 2020 die ökonomischen Kosten des schädlichen Alkoholkonsums in Deutschland. Dem stehen Einnahmen des Staates aus alkoholbezogenen Steuern von nur 3,185 Milliarden Euro (im Jahr 2018) gegenüber.

Hier der Link: https://alkoholundspirit.wordpress.com/

Und wenn Sie mögen, können Sie gern Kontakt mit mir aufnehmen:

sarpashana24(at)gmx.de

Glober Rausch mit drei Millionen Toten jährlich

Screenshot: „Alkohol – Der globale Rausch“

Alkohol: Kein Stoff der Welt ist uns so vertraut und in seiner Wirkung so unglaublich vielfältig. Man bekommt ihn überall und das kleine Molekül ist in der Lage, sämtliche 200 Milliarden Neuronen eines menschlichen Gehirns völlig unterschiedlich zu beeinflussen. Doch kaum jemand bezeichnet Alkohol trotz seiner psychoaktiven und Zellen zerstörenden Wirkung als Droge. Aber warum lassen wir den Tod von jährlich drei Millionen Menschen einfach so zu? Verschließen wir seit Jahrtausenden die Augen vor den Gefahren und Risiken? Welche Rolle spielt die mächtige Alkoholwirtschaft mit einem Jahresumsatz von 1,2 Billionen Euro bei dieser konsequenten Verschleierung?
Grimme-Preisträger Andreas Pichler sucht Antworten auf die Fragen, warum wir überhaupt trinken, was Alkohol mit uns macht und wie stark die Industrie Gesellschaft und Politik beeinflussen. Er reist um die Welt von Deutschland über England nach Nigeria, um die aggressiven Handelspraktiken der globalen Alkoholindustrie aufzudecken, die in neuen Märkten mit allen Mitteln Wachstum sucht. Und er besucht Island, das die Kehrtwende geschafft hat: Wo vor 20 Jahren Horden von Betrunkenen durch die Straßen zogen, meistern dort heute die jungen Menschen das Bedürfnis nach Entspannung und Lebensdoping ohne Alkohol.
Die Dokumentation erhebt keinen Zeigefinger, wird aber die Trinkgewohnheiten jedes Zuschauers nachhaltig verändern.

Hier der Link zum Film: https://www.arte.tv/de/videos/080991-000-A/alkohol-der-globale-rausch/