Mary Bauermeister +

Foto: (c) wak

Nicht mehr erreichen wird Post Mary Bauermeister, die nach Presseberichten am 2. März 2023 im Alter von 88 Jahren gestorben ist.

Aus diesem Anlass wiederholt der WDR eine Dokumentation über sie aus dem Jahr 2020:

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTVjZTUxM2VmLWUyNzktNDJkYy1hZGFjLTcwMjE0MWNlNzYyOQ

Eins und Eins ist Drei: Mary Bauermeister – ein Leben für die Kunst
Im Text zu dem Film heißt es: >>Ihre Kunst ist filigran, rätselhaft und vielschichtig. Für Mary Bauermeister war alles Vorhandene eine Grundlage für kreatives Schaffen. Bekannt wurde sie mit der Fluxusbewegung.

Ihr Atelier in Köln war in den sechziger Jahren Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde. Ihre Arbeiten hängen heute im MOMA und im Guggenheim-Museum in New York. Jetzt ist Mary Bauermeister im Alter von 88 Jahren gestorben. In dem Dokumentarfilm „Eins und Eins ist Drei“ aus dem Jahr 2020 von Carmen Belaschk blickt Mary Bauermeister auf ihr bewegtes Leben zurück.<<

Durchwachte Nacht

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Der Bambus wiegt sich im Winde,
Das Mondlicht fließt durchs Gestein.
Es fliegt in der Milchstraße Schimmer
Einsam eine Wildgans hinein.

Ich denke des Wiedersehens,
Da ist es mit Schlafen vorbei.
Und während ich singe vor Freuden,
Ertönt schon der Elstern Geschrei.

Han Yi

Aus: Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge verdeutscht von Richard Wilhelm. Jena, 1922, S. 54

Heinz Butz: Eremit am leeren Tisch

Heinz Butz mit den Kernpunkten seiner Lehre als Kunstprofessor: Nachahmung, Wahrnehmung, Verstehen, Anwendung, Können, Selbstbildung / Screenshot aus dem Video https://www.tascafilmsmunich.de/heinz-butz/

In den Hinweisen zu Person und Werk heißt es auf der Seite von tascafilms:

„1925 geboren zählt Heinz Butz zur Generation deutscher Künstler, die unmittelbar nach der Zeit des kunstfeindlichen Nationalsozialismus und belastet von traumatischsten Kriegserfahrungen einen künstlerischen Neubeginn suchen. Aus der Kriegsgefangenschaft schwer verwundet heimgekehrt wendet er sich bei der Naturforschenden Gesellschaft Augsburg zunächst einem präzisen Pflanzenstudium zu. Die Botanik führt ihn zu einem zeichnerischen Verfahren, das er zeitlebens als „Erkenntnisprozess“ betreibt. Hunderte von eng bezeichneten Skizzenbüchern geben Zeugnis einer täglichen Auseinandersetzung….“

Auf so eindrucksvolle wie sympathische Art hat Heinz Butz – das habe ich aus diesem Film mitgenommen – so etwas wie einen Anfängergeist des Zen vermittelt, ohne sich deshalb als Guru oder Malerfürst zu gerieren.

„Was wir sehen, ist visuelle Kammermusik. Man täusche sich nicht: Diese diskrete Haltung verfügt über ihr eigenes Selbstbewusstsein, und ihre Klarheit unterscheidet sich von vielem, was sie in der Öffentlichkeit übertönt“.

Gottfried Boehm, Basel

Eremit am leeren Tisch
In der Bildwerkstatt des Zeichners
und Malers Heinz Butz

Buch, Regie, Kamera, Schnitt,
Bernt Engelmann | Gisela Wunderlich

90 Min., HD – Digital, Farbe, s/w, Dolby 2.0

Sprecher: Andreas Neumann
Audiobearbeitung: Jörg Scheuermann

Musik: Ardhi Engel, Multiinstrumente, Anouar Brahem, Oud, Amon Düül, u.a.

Unter Mitwirkung von: Prof. Dr. Gottfried Boehm, Basel, Franz Hitzler, München, Fred Jahn, München, u.v.a.

Realisiert mit der freundlichen Unterstützung durch die Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, München und durch Monica Giedion-Risch, Zürich.

Mehr zu dem Video hier: https://www.tascafilmsmunich.de/heinz-butz/

Nichts ist alleinstehend in dieser Welt

Fotographik (c) wak

Nichts ist alleinstehend in dieser Welt. Vom Lichtpartikel führt ein Weg zur Relativität, von der Schwerkraft ein Weg zur Planckschen Konstante, vom Blatt, das der Wind vor sich hinwirbelt, zum Baum und zur Knospe, die ihn von neuem hervorbringend wird, kurz zur Dynamik des Lebens. Alles Existierende spiegelt in seiner Weise den Rhythmus einer ewigen Bewegung wider, denn das kosmische Gesetz überbrückt den Abgrund, der scheinbar das unendlich Kleine vom unendlich Großen trennt. Es enthüllt das Wirken einer allumfassenden Harmonie, die sich dem Mystiker in seiner Meditation offenbart.

Frédéric Lionel (1908 – 1999) in: Abendland. Hüter der Flamme. Remagen, o.J., S. 29

Als Donovan einen Zen-Text sang

Zen-Text und Donovans Plattencover / Collage: (c) wak

Ein Meister sagte: Bevor einer Zen studiert,
sind ihm Berge Berge und Gewässer Gewässer.
Wenn er aber eine Einsicht in die Wahrheit des Zen bekommt
durch die von einem guten Meister erteilte Belehrung,
dann sind ihm Berge nicht mehr Berge
und Gewässer keine Gewässer.
Aber nachmals, wenn er wirklich zum Orte der Ruhe gelangt ist,
so sind ihm Berge wieder Berge und Gewässer sind Gewässer.

Qingyuan weixin / Seigen Ishin (9. Jahrhundert)
Aus der dreißigbändigen Zen-Sammlung Ching-te ch’uan-teng-lu/ Aufzeichnungen von der Übertragung der Lampe (1004 u.Z.)

Eine Quelle des Zen-Textes:
Daisetz Teitaro Suzuki: Essays in Zen Buddhism, First Series, London 1927, S. 12; hier nach Suzuki: Die Große Befreiung, 3. Aufl., Konstanz 1947, S. 14. (Die längere Version wird von C.G. Jung im Geleitwort der deutschsprachigen Ausgabe „Die große Befreiung – Einführung in den Zen-Buddhismus“ zitiert )

Eine andere Quelle:
Alan W. Watts, The Way of Zen (New York: Pantheon Books, 1951), p. 126 (kürzere Version)

Donovan (Donovan Phillips Leitch ~ *1946) – There is a Mountain
https://www.youtube.com/watch?v=XcMM5-zBCEc

Der Text von Donovans Song ist hier zu lesen: https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=donovan+there+is+a+mountain+lyrics
Mehr zur Geschichte des Songs und seinen Quellen hier: https://en.wikipedia.org/wiki/There_Is_a_Mountain

Der Beitrag erschien zuerst bei https://mystikaktuell.wordpress.com/

Alle Dinge in deiner Welt

Foto: (c) wak

Der Regen hat aufgehört, die Wolken haben sich verzogen,
das Wetter ist wieder klar.
Wenn dein Herz geläutert ist,
sind alle Dinge in deiner Welt geläutert.
Lass diese flüchtige Welt sein, lass dich Selbst sein.
Dann werden dich der Mond und die Blumen
auf dem großen Weg begleiten.

Ryokan (1758 – 1831)

Mozarts Requiem: Weit über allem Sagbaren

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Nur die Tatsache, dass ein Werk wie das Requiem von Mozart durch die Wiedergabe eben schließlich doch immer wieder in den Bereich irdischer Unvollkommenheit zurückgeholt wird, gibt einem den Mut, etwas darüber zu sagen. Denn im Grunde liegt diese Musik weit über allem Sagbaren. Es ist kirchliche Musik und doch weit mehr. Nicht kirchlich wie etwa die Musik Bachs, die den Münsterraum zum Feierraum aller gläubigen Christenheit weitet und nicht unkirchlich, wie etwa die Musik Beethovens, der die freie Gläubigkeit des selbstgewissen Menschengeistes kündet, sondern es ist Musik gleichsam von der anderen Seite. Es hebt sich nicht gläubig gefaltet oder angstvoll und stürmisch emporgereckt hinauf, sondern es strömt und leuchtet von oben herunter. Der Glanz dieser Musik geht manchmal bis an die Grenze des Ertragbaren und es wird verständlich, daß sie auf manche Menschen mit der Macht geradezu des Tragischen wirkt, Gefühle unsäglicher Trauer und Schauer des Unheimlichen erzeugt.

Otto Maag (1885 – 1960) in seinem Beitrag „Musica Sacra“ über Mozarts „Requiem“. Weitere Abschnitte befassen sich mit den Orgelvariationen von Bach, und dessen Magnificat, dem 100. Psalm von Max Reger, Beethovens „Missa Solemnis“

Der ganze Beitrag von Otto Maag kann hier gelesen werden:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH VII
CII. Jahrgang Oktober 2021 Heft 10, Thema: DIE MUSIKALISCHE DIMENSION DES JAKOB-BÖHME-BUNDES

Mehr hier:

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